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Hansgeorg Thiessgestorben am 4. August 2022

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Wenn ein Mensch so plötzlich aus dem Leben gerissen wird, dann ist es immer schwierig, mit den Gefühlen hinterherzukommen. Der Kopf bergreift es, aber Herz und Gefühl brauchen ihre Zeit.

Hansi war der, der sich in den letzten Jahren gekümmert hat. Der fest an Gudruns Seite stand. Der ganz sicher da war und all die Aufgaben übernahm, die zu tun waren, als Gudrun seine Hilfe brauchte. So wie er immer da war. Er hat Gudrun als seine Frau geliebt und hat sie durch die ganze Ehe hindurch liebevoll begleitet; er war hilfsbereit und aufmerksam.
So hat er eben auch in den vergangenen 2 Jahren ganz selbstverständlich das übernommen, was zu tun war. Hat es abgelehnt, Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen. Niemand hat daran gedacht, dass er krank sein könne. Offenbar nicht einmal er selbst. So ging es dann ganz plötzlich: Der Sturz in der Tiefgarage, der Krebs, der wie aus dem Nichts auftauchte. Und dann der Tod.
Das ist so erschreckend, weil es immer schien, dass er alles im Griff hatte. Aber zuletzt wurde ihm alles aus der Hand genommen.

Aber lieber erst mal zurück zum Anfang: Am 1. April 1941 wurde Hansi in Aventoft seinen Eltern in die Arme gelegt, damit sie ihm den Weg ins Leben öffnen. Zusammen mit seinem Bruder hat er dort die Jahre seiner Kindheit verlebt.
1955 zog seine Familie nach Hamburg. Hier schloss der damals 15jährige die Volksschule ab, die er in Aventoft begonnen hatte. Wie mag das für den Jugendlichen damals gewesen sein, vom Dorf in die Großstadt, die damals nach den Kriegszerstörungen gerade wieder aufgebaut wurde? War das für ihn Hoffnung und große weite Welt oder eher beängstigend? Prägend wird der Umzug auf alle Fälle gewesen sein. Aus Hansi wurde ein Mensch der bescheiden, manchmal etwas introvertiert, hilfsbereit, den Menschen zugewandt, aufmerksam, freundlich, liebevoll und zuverlässig war. Einer, der die Menschen mochte, und der gemocht wurde.

Nach der Schule machte er eine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker und arbeitete bis zum Ruhestand in diesem Beruf. 1967 schloss er seine Meisterprüfung erfolgreich ab.
Das war auch das Jahr, in dem Gudrun und Hansi geheiratet haben. Nun durften die Beiden endlich zusammenziehen, in ihre erste gemeinsame Wohnung.

Kennengelernt haben sich die Beiden über Hansis Mutter. Gudrun und Mutter Thiess waren damals Arbeitskolleginnen, bei Walter Meßmer – Mutter Thiess hatte Gudrun ein wenig unter ihre Fittiche genommen. Sie war dort oft zum Essen eingeladen, durfte auch mal übers Wochenende bleiben. Und so sind sich dann Hansi und Gudrun näher gekommen, haben sich kennen und lieben gelernt.

Ihre Ehe blieb kinderlos. Doch hatten sie viele Menschen um sich gehabt, die Ihnen wichtig waren. Da waren Freunde und Bekannte, da war die Familie, die sich immer darauf verlassen konnte, dass sie in Hansi jemanden hatten, der sich um Haus und Hof oder Gudrun um die Kinder kümmerte, wenn Not am Mann oder Frau war.

Hansi war ein begeisterter Asterixfan. Er liebte seine Eisenbahn, die er leider in Verbindung eines Umzugs wegen Platzmangel abgeben musste. Er war vielseitig interessiert. Besonders mit seinem Computer setzte er sich zuletzt gerne auseinander.

Da war auch der Sport. Er turnte, fuhr Rad, machte mit beim jährlichen Hammer Lauf. Gemeinsam mit Gudrun ging es mit Freunden zum Kegeln.
In den Jahreslauf gehörte der gemeinsame Polizeiball. Eine besondere Freude waren über die Jahre die vielen Reisen, die beide zusammen machten. Italien, Schwarzwald, Ungarn, Griechenland, Kroatien, und die verschiedenen Ecken von Deutschland. Oft wurde gewandert, oft waren Sie mit Freunden unterwegs. Und manche Bekanntschaft und Freundschaft ist auch durch diese Reisen entstanden.

Hansi hatte ein reiches und erfülltes Leben. So viele gemeinsame Jahre sind den Beiden geschenkt worden.
Von einem zum anderen Tag hat sich alles verändert.

Nun sind Beide wieder vereint.
Es war nicht einfach, sie gehen zu lassen. Aber ich glaube, es ist am Ende gut, wenn man alles dafür tut, dass ein Mensch gut im Leben sein kann. Aber wenn man dann auch akzeptiert, dass unsere Bemühungen an Grenzen kommen können.
Und so gilt es nun, Gudrun und Hansi loszulassen, sie freizugeben.

Wer sie besuchen möchte:
Öjendorfer Friedhof, Friedhofsbereich 4, Grabfeld 6, Grab 51